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Christa Mulack – Gewalt im
Namen Gottes
382 Seiten, Paperback,
Tectum Verlag 2016,
17,95 Euro
ISBN
978-3-8288-3641-9
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Gewalt im Namen Gottes
Ursachen und Hintergründe
im biblischen Monotheismus
⇉ Auf Youtube finden Sie einige
Interviews und Buchvorstellungen von Christa Mulack,
unter anderem zu diesem Buch — einfach in der Youtube-Suche "Christa
Mulack" eingeben. ⇇
Das christliche Abendland ist stolz auf die Abschaffung des Polytheismus und
den eigenen monotheistischen Glauben.
Gegenwärtig empört es sich über die Massenexekutionen sog.
„Ungläubiger“ und die Zerstörung unwiederbringlicher
Kulturgüter im Nahen Osten durch den terroristischen „Islamischen
Staat“,
der auf diese Weise den „wahren“ Glauben an „Allah
allein“ verbreiten will.
Wir scheinen aber vergessen zu haben, dass sich auch der monotheistische
Glaube der hebräischen Bibel – dem
Alten Testament – nach eigenen Aussagen nur mit genau
diesen Methoden durchzusetzen vermochte:
Zuerst in Juda, später – in verchristlichter Form – im
Mittelmeerraum und schließlich in Europa.
Die Bibel als „Heilige Schrift“ war Vorbild für den Koran, auf
den sich der IS beruft.
Sie wird in beiden Teilen – dem Alten und Neuen Testament – nach
wie vor in allen Kirchen
als „Wort Gottes“ ausgegeben.
– Ein Skandal!
Diesen Hintergrund deckt das vorliegende Buch auf.
Es zeigt, wie sehr der monotheistische Glaube als zwanghaft-autoritäre
Weltdeutung in der Tat
„die Welt veränderte“ durch seine kategorische Ausschaltung und
Bekämpfung zum einen des Weiblichen,
zum anderen aller polytheistischen Religionsformen.
Mit ihnen verehrten die Menschen einst, was für alle sichtbar, spürbar und
erfahrbar war.
In dieser Evidenz lag ihr großer Vorteil; an ihr aber mangelt es dem
Monotheismus bis heute.
Daher führte der Glaube an nur einen Gott als HERRN zu einer besonders
starken Pathologisierung des Männlichen,
die in zwei Kapiteln ausführlich beschrieben wird.
Sie lässt sich bereits in der Bibel gerade bei jenen Propheten aufzeigen,
die in einem monotheistisch-priesterlichen „Vater“haus
aufwachsen mussten – wie Hosea, Jeremia, Hesekiel –,
an einem Ort, wo der religiöse Fanatismus seine erste Heimat fand.
Von hier aus führt ein gerader Weg über die Fanatisierung jüdischer
Gruppierungen
– wie Makkabäer und Zeloten (auf die sich auch die heutigen Taliban
noch berufen) –
zur abendländischen Inquisition, ebenso wie zur „Schwarzen
Pädagogik“ der Neuzeit.
Schließlich mündet er in den Terror des Islamischen Staates.
Mit ihm wird uns aufs Deutlichste vor Augen geführt, was wir viel zu lange
in kollektiver
Verdrängung gehalten haben.
Das Buch zeigt aber auch, was re-ligio ursprünglich als
„Rückbindung“ an die Wirklichkeit des Menschen
– Natur, Erde, Kosmos – einmal bedeutete und der Menschheit
friedliche Jahrtausende bescherte.
Dass es dabei aber nicht um Fiktionen ging, bestätigen archäologische Funde
im europäisch-asiatischen Raum. Beschrieben wurden sie von James Mellaart in
Anatolien, dem Land der Mütter,
und von Marija Gimbutas in Alt-Europa, dem Donaubecken.
Das früheste und umfassendste Indiz für dieses jahrtausendealte Weltbild
entstammt
dem wohl tiefsinnigsten philosophischen Text des Laotse: dem
Tao-te-king
aus dem 5. vorchristlichen Jahrhundert.
– Auch wenn es von vielen übersetzern patriarchalisiert wurde, so ist
doch nach wie vor erkennbar:
Laotse ist der letzte antike Philosoph, der im Weiblichen – in der
Symbolik von Wasser,
Urschoß und Himmelstor – als „Mutter der Zehntausend
Wesen“ den Urgrund allen Seins erkannt hat.
Dieser Ansatz findet heutzutage Bestätigung in der modernen Biologie wie
auch in der Astrophysik,
die vom Kosmos als einer „gebärenden Kraft“ spricht. Wir werden
somit genötigt, dieses neue – uralte – Wissen
in unser kollektives Bewusstsein zu integrieren, um so den längst fälligen
Wandel herbeizuführen.
Die Alternative wäre: untergehen – gemäß dem Slogan: Die Zukunft ist
weiblich – oder gar nicht.
Erhältlich beim
Tectum Verlag
oder über den Buchhandel.
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