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                            Christa Mulack - Der veruntreute 
                              Jesus  | 
                           
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                  Der veruntreute 
                    Jesus 
                      
                    Zu diesem Buch: 
                    Nach der 1987 erschienenen damals Aufsehen erregenden Neuinterpretation 
                    der Gestalt und Lehre Jesu als „der Gesalbte der Frauen“ 
                    widmet sich die Autorin ein weiteres Mal seiner Botschaft 
                    und vergleicht sie auf der Grundlage der Evangelientexte mit 
                    der Theologie des Apostel Paulus, wie wir sie vor allem in 
                    der neutestamentlichen Briefliteratur vorfinden. Konsequent 
                    führt sie den LeserInnen anhand der biblischen Texte 
                    vor Augen, dass sich die gesamte Ethik des jüdischen 
                    „Menschensohnes“ auf matriarchale Wertsysteme 
                    zurückführen lässt, die Jesus durch seinen 
                    Umgang mit Frauen kennen- und wertschätzen gelernt hat. 
                     
                  Anhand der überlieferten 
                    Begegnungsgeschichten mit den Frauen macht die Verfasserin 
                    deutlich, dass Jesus beileibe nicht von Anfang an jener Frauenfreund 
                    war, als der er später in die Geschichte einging. Auch 
                    sein Denken war zunächst von patriarchal-tradierter Frauenfeindlichkeit 
                    geprägt, die er abzulegen lernte, als er sich im Verlauf 
                    seines Wirkens zunehmend mit weiblichen Bedürfnissen 
                    konfrontiert sah und daraus ein tiefes Verständnis für 
                    ein anderes, heilbringendes Wertesystem entwickelte.  
                  Diesen Schritt aber 
                    haben weder seine Jünger noch der spätere Apostel 
                    Paulus vollzogen. Folglich konnten sie den Kern der Botschaft 
                    Jesu auch nicht begreifen, was die Autorin an Hand von eindeutig 
                    nachvollziehbaren Belegen aus dem Neuen Testament darstellt. 
                    Anders als Jesus waren sie offensichtlich nicht in der Lage, 
                    das patriarchale Weltbild ihrer Kultur hinter sich zu lassen 
                    und haben damit die Botschaft Jesu von Anfang an veruntreut. 
                    Das zeigt die Autorin im letzten Viertel des Buches auf, nachdem 
                    sie zuvor an Hand von zahlreichen Gleichnissen, Forderungen 
                    und Verhaltensweisen Jesu die matriarchale Ethik detailliert 
                    beschrieben hat.  
                  Als Grundlage dieser 
                    Ethik gilt für die Verfasserin die Lehre Jesu vom Reich 
                    Gottes, die in der christlichen Verkündigung schon immer 
                    recht stiefväterlich behandelt wurde. Hier gelingt es 
                    ihr auf beeindruckende Weise, dieser Lehre einen nachvollziehbaren 
                    Sinn zu verleihen: Der in diesem Zusammenhang proklamierte 
                    Aufruf Jesu zur Umkehr kann sich nur auf ein bereits vorhandenes 
                    Wertesystem einer zu Ende gegangenen Epoche der Menschheit 
                    beziehen. Einer Epoche, die nicht einfach abgehakt werden 
                    kann, weil sie unterschwellig, kaum bewusst bis in die Gegenwart 
                    reicht und Antworten bereit hält, die uns gerade heute 
                    in der globalen Bedrängnis weiterhelfen könnten. 
                   Das zeigt Christa Mulack 
                    besonders im letzten Kapitel Von Jesus zu Yunus, in dem sie 
                    verblüffende Parallelen zwischen dem Friedensnobelpreisträger 
                    2006 Muhammad Yunus aus Bangladesh und Jesus aus Nazareth 
                    veranschaulicht. Auch Yunus hat von Frauen gelernt und sein 
                    patriarchal geprägtes Vorstellungssystem von ihnen in 
                    Frage stellen lassen. Wie Jesus war auch er bereit, sich ihren 
                    Bedürfnissen anzupassen. Dabei lernte er weibliche Anschauungen 
                    und Verhaltensweisen wertzuschätzen und daraus gemeinsam 
                    mit den Frauen ein wirklich nachhaltiges, weltweit anwendbares 
                    Konzept der Armutsbekämpfung zu entwickeln, - ein moderner 
                    Friedensstifter, den Jesus nach der Bergpredigt (Mt 5,9) als 
                    „Sohn Gottes“ bezeichnen würde.  
                  Erhältlich bei 
                    www.pomaska-brand-verlag.de 
                    oder über den Buchhandel. 
                   
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